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VORÃœBERLEGUNG

  

Frettchen sind sehr kostspielige, bewegungsfreudige Tiere und außerdem kein Kinderspielzeug, man sollte daher einige Punkt vor der Anschaffung mit "Ja" beantworten können:

- Frettchen können 8-10 Jahre alt werden, kann ich mich so lange um sie kümmern?
- Kann mich mir täglich mind. 2-4 Stunden Zeit für meine Tiere nehmen?
- Kann ich mit dem typischen Eigengeruch der Frettchen leben?
- Sind alle Nachbarn bzw. ist der Vermieter mit der Anschaffung einverstanden?
- Kann ich den Frettchen auch außerhalb ihrer Spielzeiten genug Platz bieten?
- Bin ich in der Lage die Frettchen artgerecht zu ernähren?
- Kann ich für hohe Tierarztkosten aufkommen?
- Habe ich monatlich mind. 20 - 30 Euro für die Tiere zur Verfügung?

Kann man diese Fragen alle gewissenhaft mit "Ja" beantworten, ist der erste Schritt getan und einem Leben mit den Fellmonstern steht eigentlich nichts mehr im Weg.

 

 

VORBEREITUNG

 

Bevor man Anzeige nach Anzeige durchwühlt muss man sich unbedingt vorher ausführlich über die Bedürfnisse, Haltung, Ernährung etc. informieren.
Gute Anlaufstellen dafür sind Foren wie das Frettchenforum (www.frettchen-forum.de) oder auch Ferretopia (www.ferretopia.de).
Ein absolutes Muss ist das Buch "Frettchen für Dummies". Darin stehen neben den wichtigsten Basisinformationen, die man als Frettchenhalter beachten muss, auch Tipps und Tricks. Sinnvoll ist es auch, Kontakt mit einem Frettchenhalter aufzunehmen und sich zum "Probeschnuppern" zu verabreden. Dabei kann man sich nicht nur die Haltung des Frettchenbesitzers anschauen, sondern sich auch ein eigenes Bild des Eigengeruchs machen und sich die Erfahrungen des Halters anhören.

 

WIE VIELE?

 

Frettchen sind keine Tiere, die man in Einzelhaltung halten soll. Sie brauchen unbedingt die Gesellschaft anderer Frettchen. Ihre Artgenossen benötigen sie zum Spielen, Toben, Kämpfen, Kuscheln und Schlafen. Viele denken, dass man das auch als Mensch gewährleisten kann, aber das ist nicht der Fall, sondern eher egoistisches menschliches Denken ohne die Bedürfnisse der Tiere zu respektieren. Wir Menschen können uns mit den Frettchen beschäftigen, was die auch total super finden und auch brauchen, aber damit können wir in keinem Fall die Bedürfnisse der Frettchen, die sie von ihren Artgenossen benötigen, ersetzen. Sie könnten in so einem Fall verhaltensgestört und sogar depressiv werden und das liegt bestimmt nicht im Sinne des Halters, wenn er sein Frettchen liebt und respektiert.

Genau aus diesen Gründen sollte man Frettchen nicht alleine halten, sondern immer mindestens zu zweit. Ich selbst finde dass es mindestens drei Tiere sein sollten, denn es kann immer mal vorkommen, dass bei zwei Tieren eines spielen möchte und das Andere schlafen. In so einem Fall wäre es besser ein drittes Tier zu haben welches sich auch für das Spielen interessiert. Je mehr Tiere umso besser können sie sich miteinander beschäftigen und auch miteinander kuscheln. Ein weiterer Aspekt, den man nicht unterschätzen sollte ist, dass eines Tages ein Tier über die Regenbogenbrücke gehen muss und dann wäre bei zwei Tieren eines alleine. Ein Tier, das zeitlebens nur diesen einen Partner kannte zu einer neuen Gruppe zu integrieren ist sehr schwer wenn nicht gar unmöglich. Wenn man aber mehr als zwei Tiere hat umgeht man zumindest dieses Problem ein wenig.

Frettchenhaltung hat also auch viel mit Planung zu tun und das heißt auch Planung in jetzt noch ferne Zukunft. Dies sollte aber im Sinne der Tiere geschehen.

 

KOSTEN

 

Wenn man sich Frettchen anschaffen möchte sollte man sich darüber im klaren sein, dass Frettchen sowohl bei der Anschaffung als auch bei den Folgekosten so richtig ins Geld gehen können.

Schon bei der Anschaffung der Tiere muss man einiges an Geld investieren. Wobei man hier nicht gleich das günstigste Angebot annehmen sollte, sondern hier sollte man sich auch gut informieren wo die Tiere her sind und deren Hintergrund. Natürlich bezahlt man mehr wenn man zu einem Züchter geht, da hier wenn der Züchter seriös ist, nachgewiesen werden kann wie die Abstammung des Frettchens ist. Natürlich kann man ein Frettchen auch aus einer Frettchenhilfe oder von Privat holen. Ich bin aber der Meinung, dass man hier nicht nur auf das Geld schauen sollte, sondern auch das drum herum mit einzubeziehen.

Für den Anfang brauchen die Frettchen einen entsprechenden Käfig oder umgebauten Schrank wohin sie sich zurückziehen können. Dazu kommt noch die Käfigausstattung wie z.B. Hängematten, Kuschelsachen, Röhren, Toiletten usw..

Frettchen müssen auch regelmäßig tierärztlich untersucht werden, da sie mit zunehmendem Alter immer anfälliger für Krankheiten werden. Es kommt dann auch noch die zwingend notwendige Impfung gegen Tollwut und Staupe hinzu. Will man nicht züchten, was man auch lieber den erfahrenen Züchtern überlassen sollte, dann müssen sowohl Rüden als auch Fähen kastriert werden. Eine reine Sterilisation reicht dabei nicht aus. Auch regelmäßige Kotuntersuchungen gehören dazu.

Es sollte hierbei auch immer ein finanzielles Puffer für eventuelle Notfälle vorhanden sein, denn diese kommen oftmals schneller und unerwarteter als es einem lieb ist.

Frettchen brauchen ständig zu ihrer Verfügung ein gutes Trockenfutter. Hinzu kommt noch gutes frisches Futter in Form von Futtertieren (gefroren und aufgetaut), Fleisch (Schweinefleisch ausgenommen) und auch dem ein oder anderen Leckerli.

Um da einen genauen monatlichen Betrag nennen zu können gibt es viel zuviele unterschiedliche Faktoren. Jedoch wenn man sich in diese wunderbaren Tiere verliebt hat, dann geben sie einem das was man als Geld für sie aufbringt mit ihrer Art und ihrem Wesen um ein Vielfaches wieder zurück.

 

WELCHES ALTER?

 

Es ist sehr wichtig sich vorher eindringliche Gedanken zu machen wie alt das / die Frettchen sein soll/en. Man sollte dabei aber auf jeden Fall darauf achten dass man Tiere nimmt die in etwa das gleiche Alter haben. Eine genaue Regel wie groß der Altersunterschied sein sollte gibt es da leider nicht, da es sich hierbei um Lebewesen handelt und Tiere im gleichen Alter unterschiedlich sein können wie auch bei uns Menschen.

 Wenn man sich junge Frettchen entscheidet, dann sollte man sich im Klaren darüber sein, dass junge Frettchen recht überdreht und wild sein können. Das nennt man die Rüpelphase, vergleichbar mit Teenagern die ihre Hörner abstoßen. Man benötigt also gute Nerven, viel Frettchenverständnis und einige Pflaster. Mehr dazu was das Beißen angeht hier.

Ältere Tiere können natürlich ruhiger sein, was aber kein zwingendes Muss ist. Aber man kann schon sagen, dass junge Frettchen eher wie wilde Flummies, die fast nur Blödsinn im Kopf haben, herum springen. Je älter die Tiere werden umso ruhiger und weniger verrückt verhalten sie sich.

 

ZUBEHÖR

 

Hat man ein geeignetes Frettchenheim geschaffen (mehr dazu unter "Haltung"), sollte man sich an die Einrichtung machen. Wichtig sind:

- ausreichend Schlafplätze (Hängematten, Kuschelbetten,...)
- Wasser- und Futternäpfe (keine Nippeltränke; unbedingt

  schwere Näpfe)
- mind. 2 Katzentoiletten mit hohem Rand und niedriger

  Einstiegsstelle (keine Ecktoiletten)
- Katzenstreu und Toilettenschaufel (z.B.: Klumpstreu)
- Geeignetes Futter (mehr dazu unter dem Topthema "Ernährung")
- viel Spielzeug (kein Weichgummi - kann zu Darmverschluss

  führen)
- Krallenschere, weiche Bürste
- Evtl. auch Leine und Geschirr
- luftige Transportbox

Frettchen spielen meistens mit allem und jedem, auch eine fuchtelnde Hand reicht aus um die verspielten Tiere zum Toben zu bringen. Beliebte Spielsachen sind Katzenangeln, kleine Plüschbälle, Rascheltunnel oder auch Drainageröhren.

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